CME: Ja, nein, vielleicht? Lohnt sich eine Zertifizierung von Pharma-Veranstaltungen?

Welche Vorteile bietet eine CME-Zertifizierung von Pharma-Fortbildungen? Lohnt sich der Aufwand wirklich?

Lohnt Zertifizierung für Pharma

Für Ärzt:innen spielt das Thema CME (Continuing Medical Education) lebenslang eine bedeutende Rolle. Aber wie sieht es aus Sicht der Veranstalter:innen aus? Lohnt sich der Aufwand einer Zertifizierung von Pharma-Fortbildungen? Auch bei kleineren Formaten? Oder bei digitalen, wo die Regularien teils schwer greifbar zu sein scheinen? Der zusätzliche Aufwand für eine Zertifizierung beginnt schließlich schon in der Planungs-Phase.

In diesem Artikel möchten wir einen Blick darauf werfen, warum die Zertifizierung Ihrer Pharma-Fortbildungen so wichtig ist, was Sie dabei beachten sollten und wie groß der Aufwand tatsächlich ist.

Warum lohnt sich die Zertifizierung von Pharma-Fortbildungen trotz des Aufwands?

Um es kurz zu machen: Mediziner:innen bevorzugen CME-zertifizierten (Pharma-)Fortbildungen. Aus mehreren Gründen:

  1. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Neben dem Wissensgewinn kommen sie auch belegbar ihrer Verpflichtung zur Weiterbildung nach.
  2. CME-zertifizierte Pharma-Fortbildungen gewährleisten einen hohen Qualitätsstandard. Die jeweils zuständigen Landesärztekammern überprüfen die Inhalte dieser Fortbildungen auf ihre wissenschaftliche Genauigkeit, Aktualität und Relevanz. Dadurch können die Ärzt:innen sicher sein, dass sie qualitativ hochwertige und relevante Informationen erhalten, die unmittelbar in ihre klinische Praxis integriert werden können.
  3. Pharmazeutische Unternehmen bieten oft Fortbildungen zu neuesten Medikamenten, Therapien und klinischen Studien an. Diese Informationen sind für Ärzt:innen von großer Bedeutung, da sie oft zu den Ersten gehören, die über innovative Behandlungsoptionen informiert werden. Um CME-zertifiziert zu werden, müssen Pharma-Fortbildungen dabei jedoch frei von kommerziellen Interessen sein. Die CME-Zertifizierung einer Pharma-Fortbildung belegt demnach einen neutralen und unparteiischen Charakter – auf den Mediziner:innen einen enormen Wert legen.
  4. Eine CME-Zertifizierung, ob von der Pharma-Industrie oder anderen Anbieter:innen ausgerichtet, ist ein Gütesiegel. Im Wust der immer größeren Flut von Informationen und Anbieter:innen bietet die CME-Zertifizierung einen Wert, an dem Mediziner:innen sich orientieren können.

Zu guter Letzt gibt es einen Faktor, der neben der CME-Zertifizierung auch für Pharma-Veranstalter:innen selbst spricht: Viele Ärzt:innen schätzen die Logistik und Organisation, die hinter solchen von der Pharma-Branche gesponserten Fortbildungen steckt. Diese Fortbildungen sind oft gut strukturiert, bieten renommierte Referent:innen und dadurch auch Gelegenheiten zum Networking mit Kolleg:innen und Expert:innen aus dem jeweiligen Fachgebiet.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie eine Zertifizierung für Ihre Pharma-Fortbildung anstreben?

In Deutschland müssen Fortbildungsveranstaltungen, die eine CME-Zertifizierung erhalten wollen, bestimmte Regularien einhalten. Die CME-Zertifizierung von (Pharma-)Fortbildungen erfolgt durch die Akkreditierungsstellen der jeweiligen Landesärztekammern. Den Rahmen gibt die Bundesärztekammer vor. Die Landesärztekammern adaptieren diese Vorgaben, sodass sie je nach Bundesland teils deutlich variieren können. Im Allgemeinen müssen jedoch folgende Punkte berücksichtigt werden:

  1. Die Akkreditierung erfolgt per Antrag bei der zuständigen Landesärztekammer. Die Stellung der Anträge variiert von Bundesland zu Bundesland teils stark. Mittlerweile können die meisten Anträge über Online-Portale gestellt und Unterlagen entsprechend hochgeladen werden, aber in einigen Bundesländern werden weiterhin PDF-Anträge „old school“ zur Verfügung gestellt. Für den Antrag werden detaillierte Informationen zur Fortbildung, den Inhalten, den Referent:innen und den Lernzielen benötigt. Im Detail geht es hier u.a. um die Qualifikationen der Referent:innen sowie der wissenschaftlichen Leitung, die inhaltlich und formell für die Veranstaltung geradesteht.
  2. Für die Zertifizierung einer Pharma-Fortbildungsveranstaltung müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sein. Dazu gehören unter anderem klar definierte Lernziele, eine ausgewogene wissenschaftliche und praxisrelevante Programmauswahl sowie eine angemessene Dauer und Struktur der Veranstaltung.
  3. Wichtige Qualitätskriterien sind außerdem Unabhängigkeit und Neutralität. Fortbildungen müssen belegbar unabhängig und frei von kommerziellen Interessen sein, um eine Beeinflussung der Inhalte durch Sponsor:innen oder andere externe Einflüsse zu vermeiden.
  4. Außerdem müssen Veranstalter:innen sicherstellen, dass die Teilnehmer:innen die CME-Punkte korrekt erhalten und diese entsprechend dokumentieren.

Wie gesagt können die genauen Anforderungen und Prozesse für die CME-Zertifizierung einer (Pharma-)Fortbildung je nach Bundesland unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, die spezifischen Richtlinien der jeweiligen Landesärztekammer zu beachten und bereits in der Planung der Fortbildung mit ihnen in Kontakt zu treten. Achten Sie dabei auch auf den teils langen zeitlichen Vorlauf durch die Antragsfristen der Landesärztekammern, die von etwa 2 bis 8 Wochen variieren. Teilweise gibt es keine Nachreichfristen für Unterlagen – bei einer Fristversäumnis ist eine Antragstellung auf CME-Zertifizierung Ihrer Pharma-Fortbildung nicht mehr möglich.

Checkliste für eine erfolgreiche Zertifizierung Ihrer Pharma-Fortbildung

Damit Sie es leichter haben, haben wir Ihnen eine Checkliste zusammengestellt, an der Sie sich orientieren können:

  • Frühzeitig mit der Planung der zu zertifizierenden Fortbildung beginnen!
    • Welches Konzept? Präsenz vs. Digital vs. Hybrid.
    • Welche Landesärztekammer (LÄK) ist zuständig? Welche Vorgaben hat diese?
    • Welche Antragsfristen und Besonderheiten müssen berücksichtigt werden?
    • Wer übernimmt die wissenschaftliche Leitung?
    • Welche Referent:innen?
    • Timing mit allen Beteiligten entwickeln – welche Bedingungen müssen bis wann erfüllt sein?
    • Lernerfolgskontrolle(LEK)/Evaluation notwendig?
    • Die Nachbereitung im Blick: Welche Kriterien müssen schon im Vorfeld berücksichtigt werden (z. B. digitales Tracking der Teilnehmer:innen, wie bekommen Teilnehmer:innen Bescheinigungen? Wann erfolgt die Auswertung der LEK? ...).
  • Urlaubs- und weitere Abwesenheitszeiten von Verantwortlichen berücksichtigen. (CME-Anträge müssen, je nach LÄK, von der wissenschaftlichen Leitung in Persona unterschrieben werden, Referent:innen und wissenschaftliche Leitung/Gremien müssen Interessenskonflikte offenlegen …).
  • Antrag fristgerecht stellen.
  • Bei möglichen Nachforderungen der LÄK: Ruhe bewahren!

In welchen Fällen lohnt sich die Zertifizierung einer Pharma-Fortbildung?

Ob sich der Aufwand für die CME-Zertifizierung für eine Pharma-Fortbildung lohnt, lässt sich nur schwer pauschal beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören zum Beispiel:

  1. Zielgruppe und Marktnachfrage: Wenn die Zielgruppe der Fortbildung aus medizinischen Fachkräften besteht, die CME-Punkte benötigen, um ihre beruflichen Anforderungen zu erfüllen, kann die Zertifizierung den Erfolg positiv beeinflussen.
  2. Budget und Ressourcen: Eine CME-Zertifizierung bedeutet für das Pharma-Unternehmen zusätzliche Kosten und Anstrengungen, um die erforderlichen Standards zu berücksichtigen und umzusetzen sowie den Zertifizierungsprozess durchzuführen. Wenn inhouse die Expertise oder die personellen Ressourcen fehlen, muss das Budget für eine externe Vergabe vorhanden sein. Unser Tipp hier: Binden Sie einen externen Dienstleister schon in der Planungsphase ein. So schonen Sie Ihr Budget und Ressourcen durch überflüssige Abstimmungsschleifen von z. B. vorzubereitenden Materialien oder Zeitnot aufgrund der drohenden Antragsfrist.
  3. Wettbewerbssituation: Insbesondere, wenn in Ihrer Region oder Indikation viele Fortbildungen angeboten werden, werden Mediziner:innen gezielt nach dem Gütesiegel der CME-Zertifizierung suchen. Sie ist ein probater Filter, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Fazit

Ja, eine Zertifizierung wird von einem gewissen Aufwand begleitet. Insbesondere für Veranstalter:innen, die den Prozess noch nie durchlaufen haben. Und auch, da die Zertifizierung von Fortbildungen sich in den letzten Jahren durch die zunehmende Digitalisierung teils deutlich gewandelt hat: Unter Berücksichtigung der allgemeinen Vorgaben der Bundesärztekammer haben viele Landesärztekammern ihre individuellen Anforderungen angepasst. Aktuell gibt es eine Flut von digitalen Fortbildungen. Wichtig ist hier, sich durch spannende Inhalte, Referent:innen und wissenschaftliche Leiter:innen und ein interaktives Konzept zu differenzieren – plus: eine Zertifizierung anzubieten. Dann kann eine Veranstaltung ein großer Erfolg werden.

Durch das Einbinden eines externen Anbieters, können Sie den Aufwand einer Zertifizierung klein halten. Und der Nutzen ist groß, denn die Zertifizierung einer (Pharma-)Fortbildung bleibt ein Gütesiegel mit großem Gewicht. Es steht für inhaltliche und didaktische Qualität, wissenschaftliche Aktualität, Neutralität und Transparenz.

Wenden Sie sich bei Fragen, wenn Sie Unterstützung oder eine Beratung benötigen, jederzeit gern an uns. Wir verfügen im Bereich der CME-Zertifizierung über eine langjährige Expertise und stehen im engen Austausch mit den Landesärztekammern. Gerne beraten wir Sie oder kümmern uns um die Zertifizierung Ihrer Fortbildung.





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