Hat das "live" Advisory Board in der Pharma-Industrie ausgedient?
Erfahren Sie, ob virtuelle Advisory Boards die Zukunft in der Pharma- und Medizinbranche sind und ob Präsenzveranstaltungen noch eine Daseinsberechtigung haben.
Erfahren Sie, ob virtuelle Advisory Boards die Zukunft in der Pharma- und Medizinbranche sind und ob Präsenzveranstaltungen noch eine Daseinsberechtigung haben.
Das Format des Advisory Boards war in der Pharma-Industrie und der Medizin über lange Zeit nur in Präsenz denkbar. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sie theoretisch auch virtuell durchführbar sind. Selbst für die Beantwortung der komplexen Fragestellungen der Pharma- und Industrie-Branche.
Jederzeit offen und auf Augenhöhe kommunizieren – das geht auch virtuell – aber es geht nirgendwo besser als in Präsenz. Sinngemäß lässt sich mit diesem Satz ein spannendes Gespräch zwischen Markus Holzapfel und Ralf Beilmann auf den Punkt bringen. Wir haben die Kamera mitlaufen lassen und können Ihnen das Video nur wärmstens ans Herz legen, wenn Sie sich für das Thema interessieren. Viele der wesentlichen Punkte gibt es jedoch auch hier zum Nachlesen.
Advisory Boards wurden auch im Pharma- und Medizin-Markt in den letzten Jahren erfolgreich in den virtuellen Raum übertragen. Es gab schlicht keine Alternative. Durch die allgemein „erzwungene“ Beschleunigung bei der Technisierung wurden außerdem Hemmschwellen abgebaut, die virtuelle Veranstaltung noch vor wenigen Jahren verkompliziert haben. Ganz unabhängig von virtuellen Advisory Boards mussten sich auch in der Pharma-Industrie schließlich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Tools zur Fernarbeit auseinandersetzen. Allein durch die regelmäßige Beschäftigung mit Videokonferenz-Tools konnten so allgemeine Ängste und Vorbehalte abgelegt und technische Hemmnissen und Hürden überwunden werden. Dazu kommt, dass die Technik generell besser wird: Bild- und Tonqualität und auch die Übertragungsgeschwindigkeit muss schließlich den hohen Ansprüchen an ein Advisory Board für die Pharma-Branche genügen, will man es in den virtuellen Raum bringen.
Wenn die letzten zweieinhalb Jahre also gezeigt haben, dass es geht – muss man sich dann nicht schon allein aus Gründen des Klimaschutzes und der Wirtschaftlichkeit die Frage stellen: Haben Advisory Boards für Medizin und Gesundheitswesen in Präsenz überhaupt noch eine Daseinsberechtigung? Ist es noch legitim, dass Menschen für eine Veranstaltung teils über große Distanzen anreisen, obwohl sie auch virtuell funktionieren, die Advisory Boards. Selbst für Pharma und Medizin, die mit höchst anspruchsvollen Fragestellungen aufwarten?
Unsere Einschätzung dazu lautet: Ja. Virtuelle AdBos werden zwar bleiben – aber eben nicht ausschließlich. Das Advisory Board hat in der Pharma-Branche eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Und in Präsenz trifft es sich nun einmal anders. Wenn alle im gleichen physischen Raum zusammenkommen, können Dynamiken entstehen, die sich virtuell nur mit Verlusten abbilden lassen. Fragestellungen können anders adressiert und bearbeitet werden, wenn man an der Schweißperle auf der Stirn sieht, welche Frage zwickt. Es menschelt sich leichter, teilt man sich physisch den gleichen Raum. Und das gilt nicht nur für Advisory Boards in Medizin und Gesundheitswesen – es gilt für alle Veranstaltungen und jedes Zielpublikum. Jedoch gibt es durchaus auch Fragestellungen, Anforderungen und Rahmenbedingungen, bei denen virtuelle Formate Vorteile bieten.
Nachdem sich also gezeigt hat, dass selbst Advisory Boards für die Pharma-Branche sich prinzipiell ins Digitale übertragen lassen, muss demnach das oberste Gebot sein, bewusster zu entscheiden, an welcher Stelle welches Format besser geeignet ist, um …
… die Ziele zu erreichen!
Denn genau darum dreht es sich bei der SDMED. Bei jeder Veranstaltung und daher natürlich auch bei jedem Advisory Board, ob für Pharma oder Medizin, stehen die Ziele unserer Kundinnen und Kunden immer im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Jeder Baustein aus unserem Portfolio muss sich den Zielen unterordnen. Ja, wir nehmen das oft inflationär eingesetzte Adjektiv „zielführend“ absolut wörtlich. Ob ein Advisory Board für Medizin und Gesundheitswesen in Präsenz oder virtuell durchgeführt wird, muss aus Sicht der SDMED zukünftig ebenfalls als Methodenentscheidung verstanden werden, die anhand der zu erreichenden Ziele getroffen wird. Und wenn es sich um einen Grenzfall handelt, dann besteht auch immer noch die Möglichkeit, eine Veranstaltung hybrid zu planen und durchzuführen. Insbesondere eine partielle Online-Übertragung wird immer öfter angefragt.
Genau diese Frage hören wir häufiger, wenn wir Veranstaltungen wie Advisory Boards für den Medizin-Sektor in Präsenz planen und die Teilnehmer:innen einladen. Aber wird dies zur Bedingung? Muss es fortan zum Standard gehören, dass selbst bei ausgewiesenen Präsenz-Veranstaltungen zusätzlich eine virtuelle Übertragung angeboten wird?
Aus unserer Sicht sollte auch das im Einzelfall entschieden werden. Denn es ist nicht immer trivial, ein vernünftiges hybrides Setting umzusetzen. Es reicht nicht zu sagen: „Wir machen das einfach auch digital“. Mal eben eine Referentin oder einen Referenten in ein Pharma-Advisory Board zuzuschalten ist das eine. Aber im Anschluss mit den Teilnehmer:innn, die in Präsenz anwesend sind, auf Augenhöhe einen Austausch zu ermöglichen, ist etwas ganz anderes.
Wer auch immer zugeschaltet wird, muss für eine Diskussion die Leute im Raum nicht nur sehen, sondern auch hören können. Und zwar jeden einzelnen in gleich guter Qualität. Wenn sechs, sieben oder acht Menschen in einem Advisory Board an einem Pharma- oder Medizin-Thema sitzen und es soll ein Miteinander auf Augenhöhe mit einer „virtuellen Präsenz“ geben, ist die Herausforderung daher immens. Hier ein cleveres Miteinander zu finden und die Technik so einzusetzen, dass beide Welten miteinander verschmelzen, dazu gehört viel Vorbereitung und ein reibungslos aufeinander eingespieltes Team, das die Technik im Hintergrund durchgehend überwacht und steuert. Es geht. Und ermöglicht natürlich auch das Zuschalten zum Beispiel von Referent:innen oder Teilnehmer:innen aus großen Distanzen und über verschiedenen Zeitzonen hinweg – aber ist dies die Zukunft der Standard-Veranstaltungen?
Vermutlich eher nicht. Es wird wohl an der einen oder anderen Stelle wirklich die strikte Trennung geben müssen, wo die Frage nach einer Online-Teilnahme ganz klar mit: „Ne, geht leider nicht. Wir haben eine Präsenz-Fragestellung und darum ist es auch eine Präsenz-Veranstaltung“, beantwortet werden muss. Und besonders häufig vorkommen wird dies vermutlich bei Advisory Boards. Medizin und Pharma haben Fragestellungen, die oft so vielschichtig sind, dass sie die gemeinsame Diskussion brauchen. Die Schweißperle auf der Stirn.
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