Erfolgreiche Publikationen in der Pharmaindustrie: So entstehen Inhalte, die zählen
Nicht immer werden alle Möglichkeiten für Publikationen in der Pharmaindustrie ausgenutzt. Hier geben wir Ihnen Tipps, wie Sie das Potenzial ausschöpfen.
Nicht immer werden alle Möglichkeiten für Publikationen in der Pharmaindustrie ausgenutzt. Hier geben wir Ihnen Tipps, wie Sie das Potenzial ausschöpfen.
Die Erstellung einer erfolgreichen Publikation ist vor allem in der Pharmaindustrie eine strategische Kunst. Ob Forschungsergebnisse, medizinische Innovationen oder praxisrelevante Empfehlungen: Publikationen sind ein wesentliches Mittel, um Wissen zu teilen, den Diskurs voranzutreiben und die eigene Expertise sichtbar zu machen. Doch woher kommen die Inhalte für eine wirklich relevante Publikation? Und was braucht es, um eine solche Veröffentlichung zum Erfolg zu führen?
Alles beginnt mit der Frage nach dem Thema der Publikation: Was ist aktuell, relevant oder strategisch sinnvoll? Eine Publikation muss auch in der Pharmaindustrie nicht zwingend neue (klinische) Forschungsergebnisse beinhalten. Auch Themen, die in der wissenschaftlichen Community diskutiert werden oder strategisch wichtige Botschaften transportieren, bieten eine solide Grundlage. Spannend können zum Beispiel sein:
Publikationswürdig ist jedes Thema, das den Nerv der Zeit trifft und Interesse bei der Zielgruppe erzeugt.
Eine Publikation gewinnt durch die Glaubwürdigkeit und Expertise ihrer Autor:innen. Renommierte Persönlichkeiten oder Fachleute, die neue Aspekte mit Evidenz oder Innovationskraft einbringen, verleihen der Publikation Gewicht. Für die Pharmaindustrie bedeutet das oft: Expert:innen zu gewinnen, die sowohl in der Forschung als auch in der Praxis verankert sind. Ein gutes Argument um auch Expert:innen mit vollem Terminkalender gewinnen zu können, ist die Einbindung von Medical Writern, die bei der Vorbereitung der Inhalte und dem Schreiben der Publikation unterstützen (s.u.).
Kaum eine Publikation entsteht allein am Schreibtisch. Oft sind es lebendige Diskussionen, in denen neue Ideen entwickelt und geschärft werden. Plattformen wie Advisory Boards bieten eine ideale Gelegenheit, um relevante Fragestellungen gemeinsam zu erarbeiten. Gut moderierte Diskussionen sorgen dafür, dass die Expertise aller Teilnehmenden einfließt und tragfähige Aussagen entstehen. Asynchrone Advisory Boards bieten sich zur Vorbereitung von Publikationen der Pharmaindustrie übrigens hervorragend an, da Expert:innen und Autor:innen sie unkompliziert in ihren Alltag integrieren können, auch wenn ihr Terminkalender voll ist.
Natürlich muss es nicht unbedingt ein AdBo sein, dass einzig zur Erstellung einer Publikation ins Leben gerufen wurde. In den meisten Advisory Boards „fallen“ ganz nebenbei Inhalte ab, die sich aufarbeiten und für eine Publikation nutzen lassen. Je nach Lifecycle des Produktes eventuell auch erst einmal nur ein Teil, der später um weitere ergänzt wird. Publikationen oder eine Omnichannel-Kommunikationsstrategie mitzudenken, lohnt sich unserer Erfahrung nach bei jedem AdBo.
Ein strukturiertes Konzept hilft dabei, aus Ideen konkrete Inhalte zu formen. Zu den wichtigen Stützpfeilern gehören:
Erst dann folgt die konkrete Ausarbeitung der Inhalte: Welche Details, Argumente und Perspektiven sollen in die Publikation einfließen? Und wie müssen sie ausgearbeitet und dargestellt werden, um sowohl dem Publikationsmedium als auch der Zielgruppe und dem Ziel gerecht zu werden?
Die Kombination aus strategischer Planung und inhaltlicher Präzision sorgt dafür, dass die Publikation sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praktisch relevant ist. Und noch dazu wahrgenommen wird.
Was im letzten Absatz trivial erscheinen kann, ist ein komplexer Prozess, der viel Erfahrung und Feingefühl braucht. Medical Writer sind darauf spezialisiert, sich schnell in komplexe medizinische und wissenschaftliche Inhalte einzudenken und sie zielgruppengerecht und präzise zu formulieren. Richtig in den Prozess eingebunden spielen sie eine Schlüsselrolle in der Konzeption, aber auch bei der Unterstützung und Entlastung der Autor:innen.
Von der Protokollierung der Diskussionen bis hin zur Erstellung einer Publikationsvorlage: Begleiten professionelle Schreibexpert:innen den Prozess, erleichtert dies die Arbeit aller Beteiligten erheblich. Medical Writer können entweder eine Basis für die Expert:innen ausarbeiten oder eine vollständige Publikation für das Review und die Feinarbeit durch die Autor:innen vorbereiten.
Damit aus der anfänglichen Idee oder der strategischen Entscheidung für eine Publikation tatsächlich eine Publikation wird, ist ein klarer Plan unerlässlich. Dazu gehören:
Gerade der letzte Punkt rückt oft zu spät in den Fokus, sodass im vermeintlich fertigen Manuskript noch eine Reihe von Änderungen vorgenommen werden müssen, damit es angenommen wird. Jedes Journal hat eige Standards und Anforderungen, die eingereichte Publikationen und eventuell sogar die Autor:innen erfüllen müssen. Nichts ist ärgerlicher, als eine Publikation wegen Formfehlern überarbeiten zu müssen, die man leicht hätte vermeiden können – und im schlimmsten Fall dadurch die Fristen zu versäumen.
Die Gefahr, auf sogenannte Fake Journals oder Predatory Publishing hereinzufallen, wird leider immer größer. Mehrere Hunderttausend seriöser Wissenschaftler:innen sind ihnen bereits auf den Leim gegangen. Diese vermeintlich wissenschaftlichen Zeitschriften ködern Autor:innen mit schnellen Publikationsprozessen und geringen Hürden, verlangen jedoch oft hohe Gebühren. Der Schaden entsteht jedoch nicht durch die Gebühren, sondern durch mangelhafte oder sogar fehlende verlagsübliche Leistungen wie Lektorat, professionelles Layout oder Marketing. Eine langfristige Verfügbarkeit der Publikationen ist meist auch nicht sichergestellt.
Fake Journals sind nicht auf den ersten Blick erkennbar. Die Webpräsenzen sehen hochprofessionell aus und oft findet man sogar namhafte Autor:innen. Diese können jedoch entweder auf das Journal hereingefallen sein, oder ihre Namen wurden geklaut wie z.B. die von Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Michael Ende, Herman Melville und Mark Twain. Ja, die Herren haben alle in den letzten Jahren naturwissenschaftliche oder medizinische Publikationen veröffentlicht. Trotz ihrer literarischen Tätigkeit – und ihres Todes.
Meiden Sie solche Journals unbedingt! Nicht nur zum Schutz der Integrität der Wissenschaft insgesamt, sondern weil Veröffentlichungen in solchen Journals den wissenschaftlichen Ruf der Autor:innen und Ihres Unternehmens schädigen! Nutzen Sie vertrauenswürdige Verzeichnisse wie Web of Science und Scopus, das Directory of Open Access Journals (DOAJ) oder etablierte bibliografische Datenbanken, um die Seriosität eines Journals zu überprüfen. Achten Sie auf Hinweise wie fehlende Transparenz bei den Gebühren, unrealistisch schnelle Veröffentlichungsfristen oder fragwürdige Redaktionsbeiräte.
Eine erfolgreiche Publikation ist das Ergebnis von guter Vorbereitung, kollegialem Austausch und präziser Umsetzung. Mit einem starken Thema, einer kompetenten Autorenschaft und der richtigen Unterstützung können Pharmaunternehmen ihre Expertise sichtbar machen und einen echten Beitrag zur wissenschaftlichen und praktischen Diskussion leisten. Die Planung zahlt sich aus – sowohl für die Publikation selbst als auch für die Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit des Unternehmens.
Wenn Sie Fragen haben, Unterstützung bei Ihrer Publikation benötigen oder sich in puncto (Asynchrone) Advisory Boards beraten lassen möchten, dann wenden Sie sich gerne an uns.
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